UNTERWEGS ZUHAUSE

Im Pariser Vorort Asnières liegt ein wertvoller Schatz verborgen: Hier befindet sich der Ursprung eines der erfolgreichsten Familienunternehmen Frankreichs. Im gefühlten Herzen des Luxuslabels Louis Vuitton, dem Gründerhaus in dem idyllischen Ort, eröffnete die Traditionsmarke letztes Jahr  ihre Archivausstellung. Hier verbinden sich Familiengeschichte, großartige Handwerkskunst, Kreativität und Feingeist zu einem familiären Ensemble. Im Rahmen einer sommerlichen Gartenparty wurde die Ergänzung des Vuitton-Schmuckstücks Asnières – die Villa und das Atelier – um ein weiteres Juwel, die Galerie, ganz unprätentiös gefeiert.

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Die Villa in Asnières, Familienstammsitz und zugleich Produktionsstätte des Traditions- unternehmens Louis Vuitton, ist nun auch Ausstellungsort der besonderen Art.

Asnières ist das Terrain von Patrick-Louis Vuitton. Jeden Platz und jeden Winkel kennt er in- und auswendig, eingedenk herausragender Events und familiärer Highlights, wie beispielsweise der 100. Geburtstag seiner Großmutter. Hier empfängt er wichtige Kunden, die einen ganz besonderen Wunsch für ein handgefertigtes Gepäckstück hegen. So wie jedes Familienmitglied, hat auch er die Kunst der Reisegepäckfertigung im Atelier des Stammsitzes in Asnières von Grund auf gelernt. Der Ur-Urgroßenkel des Gründers Louis ist heute „Director of Special Orders“, der Abteilung für Spezialanfertigungen, in der außergewöhnliche Reisekoffer, die sogenannten „Trunks“, und Hartgepäckstücke mit Unikatwert von Hand gefertigt werden. „Pro Jahr erhalten wir etwa 200 Bestellungen für besondere Maßanfertigungen, in denen bis zu 300 Arbeitsschritte und 250 Arbeitsstunden stecken,“ verrät uns Vuitton. So wurden in Asnières unter anderem Behältnisse für Karl Lagerfelds iPod-Sammlung, Arbeitskoffer für Damien Hirst, Kisten für die Reisebibliothek von Ernest Hemingway oder ein Musikkoffer für eine Jimmy Hendrix-Gitarre, in präziser Detailarbeit von Handwerkskünstlern genäht, gerahmt, geschraubt, gehämmert und veredelt. Zu den skurrilsten Bestellungen zählt Patrick Vuitton: „Koffer für Sex-Spielzeuge oder ein Mini-Spezialkoffer für eine Gummiente.“ Sein persönliches Lieblingsstück? Die selbstgefertigte Aktentasche seines Großvaters. „Diese“, verrät er uns, „enthält eine besondere Raffinesse: Seitlich befindet sich ein Briefschlitz, in den Schriftstücke eingeworfen wurden, ohne den Koffer öffnen zu müssen.“

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Französische Handwerkskunst auf höchstem Niveau: Jedes Stück aus dem Hause Vuitton wird mit einzigartigem Savoir-Faire gefertigt. 

Aus 165.000 Dokumenten und 23.000  Objekten wählte Kuratorin Judith Clark in enger Zusammenarbeit mit Patrick-Louis Vuitton außergewöhnliche Stücke und entwarf einen zeitlosen Ort, an dem sich das Universum LV in seiner Gesamtheit darstellt: Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zeigen sich parallel und verdichten sich zu einer eindrucksvollen Werkschau. „Es war schon immer unser Wunsch, der  Öffentlichkeit die Schönheit unserer gesammelten Stücke zugänglich zu machen. Wir sind mit unserem Archiv um die ganze Welt gereist. An den Ursprungsort zurückzukommen, um aktuelle und vergangene Kollektionen zusammenzuführen, ist etwas ganz Besonderes für uns“, gesteht Patrick-Louis Vuitton freudig.

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Judith Clark  konzipierte die Reise durch die Welt von Louis Vuitton. Als Inspirationsquelle zum Aufbau der Galerie diente ihr der Patéki-Holzwürfel, kreiert von Gaston-Louis Vuitton.

Judith Clark entwickelte mit ihrem Einfühlungsvermögen die Kulisse für diesen grandiosen Auftritt. Neben Modekreationen sind Plakate, Kunden- und Verkaufszeichnungen, Originalfotos, legendäre Koffer und ikonische Taschen zu bewundern. Zu sehen sind außerdem Dokumente der allerersten Reise von Louis Vuitton aus seiner Heimat, dem Jura, in die Hauptstadt Paris. Daneben die Privatkorrespondenz, die Gaston-Louis Vuitton mit Prinzen, Maharadschas und Filmstars geführt hat. Immer im Mittelpunkt: Das Thema Mobilität. Die Ausstellung ist so konzipiert, dass man die einzelnen Objekte unabhängig voneinander und in beliebiger Reihenfolge betrachten kann. Dass Reisen seit über fünf Generationen die Expertise des Luxuswarenherstellers ist, wird an der freien Kuration sichtbar –Überraschungsmomente, wie beispielsweise der in Gips gegossenen Fingerprint des Hauses, machen dies deutlich. Einzige Kon- stante des Museums: Ein Netz aus einer Fantasiereise, mit unerwarteten Twists und Wendungen, ohne jemals die Welt von Louis Vuitton zu verlassen.

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Der Schatz von Asnières: Modegeschichte auf stolzen 6500 Quadratmetern Ausstellungsfläche.

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