11 Jun Hermès Festival des Métiers
Bunt bedruckte Seidenschals in charakteristisch orangefarbenen Boxen oder sündhaft teure Taschen deren Lieferung zwischenzeitlich gleich mehrere Jahre auf sich warten ließ – seit jeher begeistern die ikonischen Produkte des Hauses Hermès Fans der Marke und Meinungsmacher der Modeindustrie gleichermaßen, ranken sich um sie Mythen und Geschichten unerreichter Qualität und unübertroffen distinguierter Ästhetik. Stets setzte Hermès neue Maßstäbe, schloss das High-End-Segment immer an oberster Spitze. Doch was steckt hinter den weltberühmten Carrés und heiss begehrten “Birkin-Bags” des Labels?
Etwa 3.200 Mitarbeiter sind es, die kompromisslose Qualität und ausnahmslose Hochwertigkeit garantieren. Auf viel Erfahrung zurückblickend und mit großer Leidenschaft für emsige Feinarbeit lassen die empirischen Kunsthandwerker in schier unglaublich detaillierten Arbeitsschritten die fantastischen Artikel der Marke entstehen.
Mit dem “Festival des Métiers” erlaubt Hermès neben der Presse auch seinen Kunden und Liebhabern den Handwerkern bei eben dieser exzellenten Produktionsweise über die Schulter zu schauen. Bereits in vielen Städten der Welt machte die Ausstellungstour Halt, nach München im letzten durfte sich Düsseldorf als zweite deutsche Stadt in diesem Jahr fünf Tage an dem “Festival des Métiers” erfreuen.
Eingebettet in eine von der Mailänder Architektin Paola Navone entworfene Installation, die Stil und Grandezza des Labels zitiert, stellten hier 10 Mitarbeiter ihr Können unter Beweis und präsentierten die unerreichte Hermès-Qualität.
So gewährte neben der Krawattennäherin Muriel Dumonteit, oder Porzellanmalerin Christelle Aulard, die mit ruhiger Hand feinste Unikate bemalte, auch die Sattlerin Mélanie Kuntz Einblick in ihr tägliches Werk, in dem die Wurzeln des 1837 als Sattlerei gegründeten Hauses liegen.
Die beiden Täschner Sarah Verollet und Samuel Lefranc demonstrierten den traditionellen Sattelstich, Uhrenmacherin Tanja Rohrbach zeigte die präzise Herstellung einer feingliedrigen Hermès-Uhr, die aus bis zu 300 Einzelteilen bestehen kann.
Während Nadine Rabilloud die Entstehung der Druckvorlage schilderte, berichteten Kamel Hamadou und Said Benayad von dem Bedrucken eines Seidencarrés und führten den Siebdruck vor. Jede einzelne Farbe des Dessins, das insgesamt 46 Töne umfassen kann, wird mit einem eigenen Sieb aufgetragen, das unfassbar große Farbarchiv der Marke umfasst unglaubliche 75.000 Nuancen.
Kettlerin Donatella Crisoni verstrickte Seidencarrés mit Kaschmir – ein traditionelles Stilmittel des französischen Labels.
Wo das “Festival des Métiers” nach dem Düsseldorfer Areal Böhler als nächstes Halt machen wird, steht noch nicht fest. Von der Arbeit der Kunsthandwerker und der Qualität von Hermès aber, kann man sich ganzjährig am besten selbst in den Boutiquen der Marke überzeugen.
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