Garderobe 2.0

Es gibt Erfindungen der modischen Neuzeit, die unseren Alltag weitgehend umgekrempelt haben. Der Lippenstift zum Beispiel machte das Schminken mobil, Nylon die Strumpfhose unzerstörbar und das Polyester sollte uns das Bügeln ersparen. Nicht zuletzt ließ uns die Abschaffung des Korsetts wieder durchatmen, und dank des dehnbaren Jerseys konnten wir uns frei bewegen. Ohne unermüdliche Weiterentwicklung moderner Technologien wäre unsere Umgebung und Erscheinung an so einigen praktischen, sozialen und ästhetischen Vorteilen ärmer.

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Dass Kleidung kommuniziert und Botschaften an unsere Umwelt sendet, die schneller sind als Worte, ist allseits bekannt und wird tagtäglich von uns bewusst eingesetzt. Der erste optische Eindruck ist erwiesenermaßen von enormer Bedeutung und kann sogar über Schicksale entscheiden. Genauso unterhalten wir eine Beziehung zu unserer eigenen Kleidung: sie kratzt, sie wärmt, sie formt unseren Körper und kühlt die Haut. Somit ist nichts anderes unmittelbarer an uns dran als das Stück Stoff, mit dem wir uns jeden Morgen umhüllen.

Seit Jahrhunderten drücken Farbe und Form die Laune des Trägers aus oder geben dies zumindest nur vor. Genauso wie wir uns ankleiden, um uns zu verschönern, können wir uns verkleiden, um unsere wahren Gefühle zu verdecken. Was wäre aber, wenn die Kleidung ganz unmittelbar und sichtbar die Reaktionen des Körpers zum Ausdruck brächte? Was wäre, wenn die Kleidung mithilfe unserer Bewegung Musik komponiert, anstatt dass wir sklavisch einem Beat folgen? Und was, wenn der Schweiß bestimmte Eigenschaften des Materials aktiviert, welche dem Träger wieder seine Ruhe verschaffen? Oder ihn animieren, sich mehr zu bewegen, wenn die Nähte zu platzen drohen? Ein very Personal Trainer sozusagen?

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All das sind keine Science Fiction-Phantasien, sondern greifbare Gegenwart. Denn die Entwicklung intelligenter Materialien und innovativer Kommunikationsmedien sowie deren gegenseitige Verquickung schreiten rasant voran und eröffnen Perspektiven, die das Tragen von Kleidung nachhaltig revolutionieren werden.

Doch so sehr Mode und Technik seit jeher miteinander Hand in Hand gehen, bleibt es doch immer noch eine Challenge, diese beiden Bereiche glücklich miteinander zu vereinen. Denn die Mode befürchtet, die Ästhetik bliebe bei all der Technik auf der Strecke.

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Dieser Herausforderung bietet ein im vergangenen Jahr ins Leben gerufener Wettbewerb eine Plattform, die sich zum Ziel gemacht hat, kreative Köpfe aus der Mode und der Technik zusammenzubringen, um gemeinsam neue Möglichkeiten auszutarieren. Der Fashion Fusion Award ist eine Initiative der Deutschen Telekom, die das Ziel verfolgt, relevante, funktionale, nachhaltige, aber vor allem intelligente Mode mit Mehrwert zu entwickeln. Mode und Technologie sollen verschmelzen und innovative Konzepte sollen so gefördert und zur Marktreife weiterentwickelt werden. Begeistert von der Idee dieser Förderung sind auch der Microchip-Hersteller Intel, das Technologie-Magazin WIRED Germany, die Modemesse PREMIUM und die #FASHIONTECH Konferenz. Alle sitzen bei Fashion Fusion unterstützend mit im Boot.

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Den gesamten Artikel gibt es in der aktuellen Quality Jubiläumsausgabe!

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